
Fantastische MEISSEN Orte – Farblabor
#Farbenpracht
-
Begleiten Sie uns auf eine Reise in das manufaktureigene Farblabor und entdecken Sie die geheimnisvolle Welt hinter den unnachahmlich leuchtenden Farben, welche feinste Meissener Porzellane zieren. Hinter verschlossenen Türen bewahrt die Manufaktur über 10.000 Farbrezepturen, die die einzigartigen Farben seit Jahrhunderten zum Leben erwecken. Doch was hat es mit diesem rätselhaften Ort auf sich?
Ein kleiner, von außen fast unscheinbarer Raum auf einem der vielen Manufakturgänge, gefüllt mit Holzregalen, Schubladen und Filmdosen, in denen sich verschiedene Farbpulver befinden, schützt das Geheimnis unzähliger Rezepturen und ist nur wenigen Mitarbeitenden zugänglich. An eine Apotheke aus früheren Zeiten erinnernd, ist jede Schublade mit einem Schild versehen, welches die Bezeichnungen der Farben zeigt: Kaffeebraun, Kastanienbraun, Purpur – schnell wird klar, dass die Vielfalt der hier lagernden Farbnuancen unendlich scheint. Dieser Ort, der nach ätherischen Ölen duftet, wird seit 1985 von Frank Löchelt lebendig gehalten. Dank seiner jahrelangen Erfahrung und Geschicklichkeit können MEISSEN Künstler neben den 300 Farben, die zum Standardrepertoire gehören, auf Farben aus über drei Jahrhunderten zurückgreifen. Nur so ist es möglich, ikonische Stücke originalgetreu nachzuproduzieren oder völlig neue Kunstwerke zu erschaffen, die Menschen auf der ganzen Welt zum Staunen bringen.
„Dank des Farblabors können MEISSEN Künstler neben den 300 Farben, die zum Standardrepertoire gehören, auf Farben aus über drei Jahrhunderten zurückgreifen.“
-
In der Geschichte um das traditionsreiche Farblabor spielt der deutsche Porzellanmaler Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) eine ganz besondere Rolle, denn er war es, der die ersten Farbentwicklungen vorangetrieben hat. Er entwickelte 16 feuerfeste Aufglasurfarben, die zur sogenannten Höroldt’schen Grundpalette gehören und den Grundstein für weitere 300 Farbvariationen bildeten. Darunter ist auch das ikonische Kobaltblau, mit dem Menschen aus aller Welt die Gekreuzten Schwerter sowie das Zwiebelmuster verbinden. Das Besondere dieser Farbe ist, dass sie beim Auftragen noch grau-grün wirkt und erst nach dem Glasurbrand in ihrem bekannten Blau erstrahlt.
Jedes Porzellan zeigt die Handschrift des Porzellanmalers, die zwar oft nicht mit bloßem Auge erkennbar, aber für das geschulte Auge sichtbar ist. Dies entspringt nicht nur dem ganz individuellen Pinselstrich, sondern auch der Farbzusammensetzung. Porzellanmaler erhalten lediglich das Farbpulver, das sie mit sogenanntem Maleröl vermischen und anschließend auf das weiße Gold auftragen. Von Beginn an lernen die Auszubildenden, wie sich die verschiedenen Konsistenzformen auf die Malerei auswirken und in welchem Verhältnis die Farben zu mischen sind, um hinterher die perfekte Nuance zu treffen. Nur dank des Wissens, das von Generation zu Generation weitergegeben wird und der Perfektion des Farbenmeisters entsteht bei MEISSEN Kunsthandwerk in höchster Vollendung. Sei es das Zwiebelmuster, die Indisch- oder Blumenmalerei, jeder einzelne Pinselstrich hat seinen Ursprung im hauseigenen Farblabor.
